Trinkt mehr Kräutertee!

Tee gilt im Allgemeinen als sehr gesund. Auch Kräutertee. Die meisten wissen das auch, denn jeder, der mal krank ist, greift schnell zum Kräutertee, um bei Erkältungskrankheiten oder Magen-Darm-Geschichten schnell wieder auf den Damm zu kommen. Aber was ist mit dem Trinken von Kräutertee im Alltag? Einfach mal so zwischendurch als Alternative zu Wasser, Schorlen & Co? Da viele Menschen viel zu wenig über die köstlichen und wirkungsvollen Aspekte von Kräutertee wissen, fristet er in vielen Haushalten ein trauriges Dasein ganz hinten im Küchenregal. Nur wenn der Hals kratzt, der Magen oder Darm rumort oder die Party am Vorabend zu feucht-fröhlich war, darf der Kräutertee seine Bühne bekommen.

Zu Unrecht, wie wir von My Herbal Diary finden. Kräutertee braucht dringend einen Imagewechsel, denn Kräutertee ist sehr gesund, bei guter Qualität sehr lecker und man kann ihn wunderbar als Durstlöscher in den Alltag integrieren. Zudem ist die Vielfalt der Kräuter, die man zu leckeren Tees verarbeiten kann, beinahe unendlich groß. Ob floral, würzig, frisch oder herb: In der Welt der Kräutertees ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Was unterscheidet Kräutertee überhaupt von Schwarz- oder Grüntees?

Vorab sollte man wissen, dass die Kräuter für Kräutertee nicht vom Teestrauch abstammen, wie es beim Grün- und Schwarztee der Fall ist, sondern getrocknete Pflanzenteile sind von z.B. Kamille, Brennessel, Pfefferminze, Salbei etc.  Anders als bei Grün- oder Schwarztee fehlt Kräutertee auch das Koffein, was ihn zu einem ausgezeichneten Begleiter am Abend macht oder auch als gesundes Getränk (heiß oder kalt) für Kinder und alle, die koffeinfrei leben wollen. In der Welt der Tees ist der Grüntee jedoch der große gesunde Superstar. Ihm sind Teezeremonien gewidmet, er soll uns schlank machen, das Herz fit halten und sogar vor Krebs schützen. Das Kräutertee das alles auch kann, wissen viele nicht. Auf dem zweiten Platz steht der Schwarztee, der vor allem im Norden Europas und in England gerne am Morgen oder als Afternoon Tea mit Sahne und Klüntje serviert wird. Auch hier gibt es die englische oder ostfriesische Teezeremonie, die der Kräutertee nicht zu bieten hat.

Mischung von Kräutertee mit Blüten und Pflanzenteilen

Was genau ist denn das Besondere an Kräutertee?

Wie oben schon erläutert, ist Kräutertee ein unglaublich vielseitiges Getränk und wirkt dabei sanft auf unser körperliches System. Pfefferminze macht mit seinem frisch-kühlem Charakter müde Geister wieder munter und wird sehr gerne auch von Kindern getrunken. Zudem sorgen die ätherischen Öle der Pfefferminze für eine Beruhigung des Magens.

Beruhigende Kräuter wie Melisse, Baldrian, Hopfen oder Lavendel sind dann ideal für den Abend. Denn dann sind Grün- oder Schwarztee wegen ihrer anregenden Wirkung eher tabu und der Kräutertee kann hier der ideale Begleiter vom Übergang des Tages zur Nacht sein.

Thymian, Salbei, Kamille und Huflattich sind nicht nur die perfekten Kräuter bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen, sondern schmecken auch einzeln oder in Kombination (z.B. Thymian & Kamille) sehr gut. Da muss man gar nicht krank sein. Ich trinke im Herbst im Büro sehr gerne Salbeitee mit ein bisschen Honig verfeinert. Das Gute ist: die ätherischen Öle im Salbei legen sich auf meine Bronchien und stärken mein Immunsystem in der kühlen Jahreszeit. Der Tee schmeckt also nicht nur lecker, sondern hat auch gleich eine präventive Wirkung. Ähnlich ist es mit auch Grüntee, der mit jeder Tasse antioxidativ wirkt und das Herz schützt. Hier wissen es nur die meisten schon, während die präventive Wirkung von Kräutertee eher weniger bekannt ist.

Frauen sind besonders empfänglich für Kräutertee, da sie sich die in einigen Pflanzen enthaltenen Phytogene zunutze machen können, die den weiblichen Hormonen ähneln wie z.B. Frauenmantel. Diese Pflanzen findet man dann vor allem in Kräuterteemischungen bei Wechseljahren oder anderen Frauenbeschwerden wie. z.B. Menstruationsschmerzen.

Wieviel Kräutertee darf ich denn am Tag trinken?

Alle Kräuterteemischungen, die es im Bio- oder Teehandel zu kaufen gibt, könnt ihr bedenklos auch als Kanne trinken. Auch 90% der Einzelkräuter wie z.B. reiner Pfefferminztee, reiner Thymiantee, reiner Kamillentee kann im Prinzip in größeren Mengen getrunken werden. Da passiert nichts, außer dass ihr öfter auf Toilette müsst, als sonst. Aber das ist ein gutes Zeichen und schleust Schlacken und Säuren aus eurem Körper. 🙂

Während Kräutertee nämlich basisch wirkt und den Körper entsäuert, wirken Grün- und Schwarztee sauer machend. Viele Menschen haben daher Probleme den Morgen mit Schwarz- oder Grüntee zu beginnen, da schon nach einer Tasse Tee der Magen zu brennen beginnt. Und daran ist die Säure schuld, die es in Kräutertee nicht gibt. Wer also generell kein Kaffee-Trinker ist und nach eKräutertee Mischung aus Blüten und Pflanzenteileniner warmen und aktivierenden Alternative sucht, sollte vielleicht nicht zu Grün- oder Schwarztee greifen, sondern den Tag mit einem erfrischenden Pfefferminztee oder einem blumigen Lindenblütentee beginnen.

Unser Bio-Kräutertee „Moody Monday“ ist eine Mischung aus Lindenblüten, Pfefferminze, Kornblumenblüten und dem stimmungsaufhellenden Johanniskraut. Der Tee ist perfekt für den Start in den Tag. Er schmeckt leicht blumig, erfrischt den Geist und macht dank des Johanniskrauts noch gute Laune.

Was die Menge angeht: am besten ihr hört da auf euer Bauchgefühl. Gerade bei Pflanzen, die viele Bitterstoffe in sich tragen, trinkt man aufgrund der Bitterkeit eh nicht mehrere Liter. Brennessel, Brombeere, Löwenzahn, Scharfgarbe und Co. gehören dazu und werden aufgrund ihrer bitteren Eigenschaften am liebsten in Teemischungen mit anderen wohlschmeckenden Kräutern angeboten.

Aufpassen muss man immer dann, wenn man chronisch krank oder schwanger ist. Dann sollte man immer nochmal genau hinschauen, was man jetzt in der Tasse hat. Blutdruckpatienten sollten z.B. bei Rosmarin im Tee aufpassen, da dieser blutdruckerhöhend wirkt. Schwangere Frauen sollten auf Himbeerblättertee verzichten, da dieser anregend auf die Gebärmutter wirkt und so zu frühzeitigen Wehen führen kann.

Darf ich meine Kräuter auch selbst sammeln gehen für meinen Kräutertee?

Ja natürlich. Aber hier empfiehlt sich – und vor allem wenn man nicht zu 100% bewandert ist in der Pflanzenkunde – die Benutzung einer Pflanzenbestimmungsapp. Es gibt mehrere Apps in den gängigen Appstores. Ich persönlich nutze gerne die „Picture This“-App. Kurz die Pflanze abfotografieren und schon gibt dir die App Bescheid, ob da wirklich Schafgarbe vor dir steht und nicht doch das ähnelnde Wiesenschaumkraut oder der Riesenbärenklau.

Zudem solltest du auch immer schauen, wo du suchst. Bitte nicht an Straßen oder Bahngleisen sammeln gehen. Hier ist die Schadstoffbelastung definitiv zu hoch. Als Faustregel gilt immer: 10 Meter vom Wegesrand entfernt und nochmal das doppelte von Bahngleisen, da die Bahn mit Glyphosat ihre Gleise von Unkraut freihält und im Gebrauch nicht sparsam ist.

Auch die Jahreszeit spielt beim Kräuter sammeln eine wichtige Rolle. Die beste Zeit ist Frühling und Sommer. Dann sind die Blätter und Triebe noch jung und voller Vitamine und Spurenelemente. Auch der Blick nach oben lohnt sich. Nadeln von Kiefer, Douglasie oder Fichte lassen sich wunderbar als eine Zutat im Kräutertee verwenden. Ganz junge Fichtennadeln kann man im Frühjahr sogar roh essen. Sie pieksen nicht und schmecken herrlich würzig-zitronig. Sozusagen der „Kaugummi des Waldes“. Probiert das mal aus.

Wie trockne ich die Kräuter?

Nach dem Sammeln bindet man die Kräuter am besten zu Sträußen und hängt sie kopfüber zum Trocknen auf. Alternativ könnt ihr die gesammelten Kräuter auch auf großes sauberes Tuch oder Laken auf dem Fußboden ausbreiten und dort trocknen lassen. Wenn sie gut durchgetrocknet sind, könnt ihr eure Mischungen zusammenstellen und die Kräuter in einem lichtgeschützten Gefäß lagern. Bei der Zusammenstellung von Mischungen gilt: im Idealfall maximal fünf verschiedene Kräuter zu einem Tee komponieren. Sind es mehr, gehen einige Kräuter im Geschmack verloren, was schade wäre. Von daher reichen 5 Kräuter für einen wohlschmeckenden Kräutertee völlig aus.

Kräuter hängen zum Trocknen für Kräutertee

Ist indischer Chaitee eigentlich auch Kräutertee?

Jein…der bei uns auch bekannte und beliebte Chai Tea wird mehr aus Gewürzen als aus Kräutern hergestellt. Zimt, Nelken, Kurkuma, Vanille, Kardamom, Ingwer & Co. sind die Hauptzutaten und gelten auch bei uns eher als Gewürz. Nichtdestotrotz kann man sich seinen Kräutertee aus heimischen Kräutern aber wunderbar geschmacklich aufpimpen, indem man ihm mit Ingwer etwas Schärfe gibt oder mit Zimt und Vanille ein paar warme Noten schenkt. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

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